China hilft Kuba

Brandkatastrophe in Matanzas: Löscharbeiten dauern an, Beijing spendet 150 Millionen US-Dollar Von Frederic Schnatterer

Noch nie in der Geschichte Kubas habe es einen Brand solchen Ausmaßes gegeben, so die KP-Zeitung Granma am Dienstag. Noch immer kämpfen kubanische Feuerwehrleute zusammen mit mexikanischen und venezolanischer Spezialisten gegen das Feuer im Treibstofflager von Matanzas, rund 100 Kilometer östlich der Hauptstadt Havanna. In einen der Tanks war am Freitag abend ein Blitz eingeschlagen, das dort gelagerte Rohöl fing Feuer. Ein Übergreifen auf andere Teile der Anlage konnte nicht verhindert werden, in der Nacht auf Montag explodierte ein zweiter Tank, ein dritter stürzte ein.

Am Montag wurde das thermoelektrische Kraftwerk Antonio Guiteras bei Matanzas vorübergehend vom Netz genommen, da es wegen der Löscharbeiten an Wasser mangelte. Am Abend fiel in Teilen von Havanna für rund vier Minuten der Strom aus, wobei ein Zusammenhang nicht bestätigt wurde. Wegen Treibstoffmangels kommt es in Kuba immer wieder zu Stromausfällen, die jedoch meist kontrolliert stattfinden.

Aus vielen Teilen der Welt erreichten die kubanische Regierung Solidaritätsbekundungen. Am Montag schickte der chinesische Präsident Xi Jinping ein Kondolenzschreiben an seinen kubanischen Amtskollegen Miguel Díaz-Canel. Gleichentags verkündete der Sprecher des Außenministeriums in Beijing, Wang Wenbin, gegenüber Prensa Latina, dass das chinesische Rote Kreuz Havanna 150 Millionen US-Dollar Hilfe zukommen lasse. Neben Mexiko und Venezuela hatten zuvor bereits Russland, Nicaragua, Argentinien und Chile ihre Dienste angeboten, ebenso wie die USA. Bei dem Brand kam nach Angaben von Montag bisher eine Person ums Leben. Hinzu kommen 125 Verletzte, 15 vermisste Feuerwehrleute und Tausende evakuierte Anwohner.

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