Von Frederic Schnatterer
Kuba stellt ein leuchtendes Beispiel für progressive Kräfte weltweit dar. So auch für solche in Deutschland, wie Moderator Sebastian Carlens bei der XXVII. internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz gegenüber dem kubanischen Botschafter, Ramón Ripoll Díaz, betonte. Anlass war die Verabschiedung von Ripoll Díaz, der seinen Posten in Berlin verlassen wird. Die Rosa-Luxemburg-Konferenz bezeichnete Ripoll Díaz als »einen immer besonderen Höhepunkt« während seiner Arbeit in Berlin. Trotz seines Weggangs zeigte sich der scheidende Botschafter sicher, dass die »spezielle Verbindung zu junge Welt« auch weiterhin bestehen wird. Zudem rief er zum Kampf gegen die US-Blockade, die Kuba einen Wirtschaftskrieg aufzwingt, auf – ein Appell, dem sich Miriam Näther als Vertreterin der Kampagne »Unblock Cuba« nur anschließen konnte.
Rosario del Pilar Pentón Díaz, Rektorin der Hochschule der Kommunistischen Partei Kubas (PCC), widmete ihren Vortrag auf der XXVII. Rosa-Luxemburg-Konferenz dem Thema »Widerstand organisieren: Arbeiten, Produzieren und Leben nach menschlichen Bedürfnissen statt nach Profitlogik«. Darin erinnerte sie an die Worte des damals noch jungen Revolutionsführers Fidel Castro Ruz, der beim Einmarsch in Havanna am 1. Januar 1959 erklärte, die Revolution habe zwar gesiegt, es werde jedoch keineswegs einfach werden. Dementsprechend anpassungsfähig sei auch der kubanische Sozialismus, der »kein abgeschlossenes Projekt für die Zukunft« darstelle. Vielmehr müsse das sozialistische Wirtschafts- und Gesellschaftsprojekt ständig aktualisiert werden, so Pentón Díaz.
Aktuell würden die Anstrengungen des US-Imperialismus, die Einheit des kubanischen Volkes zu brechen, verstärkt. Trotz dessen und trotz der brutalen Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade gegen Kuba zeige das Land, dass der sozialistische Weg der richtige ist. Erkennbar sei das beispielsweise im Bereich der Bildung, dem in Kuba die Priorität eingeräumt wird, oder der medizinischen Betreuung der Bevölkerung. Ganz dem internationalistischen Grundgedanken verpflichtet, arbeite Kuba gerade im medizinischen Bereich mit zahlreichen anderen Ländern zusammen. Die Entsendung der »Henry Reeve«-Brigade zur Bekämpfung der Coronapandemie sei nur eines vieler Beispiele, so Pentón Díaz, die erklärte: »Internationalismus bedeutet, dass wir leisten, was wir der Menschheit schuldig sind.« Auch die Entwicklung von zwei zugelassenen Impfstoffen sowie drei weiteren Impfstoffkandidaten zeige, wo die Prioritäten in Kuba liegen. Der Fakt, dass bis Ende des vergangenen Jahres 80 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft worden sind, sei zudem Ausdruck des politischen Willens und des sozialistischen Systems.